Einsätze

Bericht Einsatz SAR Germany e.V. – Montenegro / Podgorica / Virpazar

Montenegro / Podgorica.

Am Dienstag, den 21.03.2017 erhielt die SAR einen Anruf mit der Anfrage, ob Suchhunde die Suche nach einer vermissten Frau unterstützen können? In diesem Fall kam die Anfrage zwar von einer Polizeibeamtin aus Deutschland, die Person wurde allerdings in Montenegro vermisst. Abgängig war die in Podgorica wohnhafte Frau seit Freitag, den 17.03. in Virpazar, wo sie aus einem Taxi gestiegen ist und wo nachweislich der letzte Sichtungspunkt war. Da suizidale Absichten nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde eine groß angelegte Suchaktion mit Angehörigen und der dortigen Polizei durchgeführt, die ergebnislos verlief. Über Verbindungen nach Deutschland wurde bei der SAR um Hilfe erbeten. Nach einem ersten Gespräch war klar, dass der Einsatz eines Mantrailer Sinn macht, aber auch Flächensuchhunde herangezogen werden sollten, da das Gelände um Virpazar weitläufig und unwegsam ist. 

Nach Rückfrage bei den SAR-Mitgliedern wurde eine Einsatzmannschaft bestehend aus einem Einsatzleiter, einem Maintrailing-Team sowie drei Flächensuchhunde-Teams zusammengestellt. Ein Flug mit Montenegro Airline von Frankfurt nach Podgorica, konnte am nächsten Tag ( Abflug 13.45 Uhr / Ankunft 15.45 Uhr) organisiert werden.

Am Flughafen in Podgorica warteten bereits die Angehörigen auf die Ankunft der Einsatzmannschaft. Mit mehreren Fahrzeugen ging es direkt vom Flughafen nach Virpazar. Am Punkt an dem das Taxi die vermisste Dame abgesetzt hatte, wurde der Maintrailer angesetzt. Dieser verfolgte zunächst eine Spur in den Ort. Parallel wurden Gebiete von den Flächenhunden abgesucht. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde die Suche an diesem Tag beendet und die Hundeteams fuhren in die Privatwohnung eines Familienmitgliedes nach Podgorica. Für Essen und eine Übernachtungsmöglichkeit wurde von der Familie gesorgt. Am frühen Morgen des nächsten Tages wurde die Suche in Virpazar fortgesetzt. Dort bestätigte der Trailer noch einmal seine Spur die er am Vortag erarbeitet hatte. Da Teile des Suchgebietes von der Landseite schwer bis gar nicht erreichbar waren, wurden zwei Boote mit jeweils zwei Hunden, einem Familienmitglied und einem Bootsführer eingesetzt, um das Ufergelände des Sees um den Ort systematisch abzusuchen. Im Anschluss konnte ausgeschlossen werden, dass sich die gesuchte Person im abgesuchten Gebiet befindet, was der Familie wieder Hoffnung gab, die Angehörige lebend zu finden. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass die Vermisste von einem Fahrzeug aufgenommen wurde, begab sich der Suchtrupp an zwei weiter entfernte Punkte die mit den Fahrzeugen in jeweils 1 Stunde Fahrzeit zu erreichen waren. Der Maintrailer wurde an den beiden Orten angesetzt, konnte aber keine Spur der Person aufnehmen. Nach Rückkehr in Virpazar wurde das Gebiet für die Flächensuchhunde erweitert und es wurde unterhalb einer Burgruine das dort sehr steile Gelände abgesucht. Das Mantrailing-Team konnte am einem neuen Ansatzpunkt im Ort nochmals eine Spur verfolgen, was eindeutig belegte, dass die Vermisste durch den Ort gelaufen sein muss. Nach Einbruch der Dunkelheit begaben sich die Suchkräfte wieder in die Unterkünfte nach Podgorica.

Nach einer langen Lagebesprechung mit  den Hundeteams und der Familie wurde der Einsatz für die SAR beendet. Ein Rückflug am 24.03.2017 von Podgorica nach Ljubljana ( Slowenien ) wurde organisiert. Von Slowenien wurde die Einsatzmannschaft von einem Fahrzeug abgeholt und nach 7 Stunden Fahrt konnte „Einsatzende“ gemeldet werden.  

Zwei Tage später meldete sich ein Angehöriger der Familie bei der SAR und berichtete, dass die Vermisste in der Nähe des Ortes Virpazar am unwegsamen Seeufer gefunden wurde. Sie war beim Versuch ans Wasser zu kommen ausgerutscht und stand bis zur Hüfte im Wasser. Da das Gelände dort sehr steil ist, gelang es ihr nicht, selbstständig aus dem Wasser zu kommen. Eine Dorfbewohnerin wurde darauf aufmerksam, da sie Rufe der Vermissten hörte. Diese wurde in ärztlicher Behandlung verbracht und es geht ihr den Umständen entsprechend gut.

Nach Bewertung der im Nachgang zugetragenen Informationen ist davon auszugehen, dass die durch das Mantrailing-Team verfolgte Spur korrekt war.  Der zeitlich sehr große Abstand, aber vor allem die Tatsache, dass die Vermisste quasi sich dem Auffinden durch weg- und weiterlaufen bzw. verstecken entziehen wollte, machte die Suche sehr schwierig bzw. das Auffinden nahezu unmöglich.   

Die Familie ist überglücklich und hat sich nochmals ganz herzlich für unsere Hilfe, die Unterstützung sowie die professionelle Arbeit bedankt.

Einsatz – Amatrice / Accumoli / Pescara del Tronto (Italien)

Am Mittwoch, den 24.08.2016 um 03:49 Uhr (MEZ) ist Zentralitalien von einem Erdbeben der Stärke 6,4 getroffen worden. Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Perugia. Nach ersten Informationen über Medien und Internet war sehr schnell klar, dass eine erhebliche Schadenlage mit bereits einigen Toten und vielen Verschütteten gegeben war. Die Orte Accumoli, Pescara del Tronte sowie Amatrice waren hauptsächlich betroffen.

Das SAR-Geschäftsbüro übermittelte sein Hilfsangebot an die Botschaft sowie an die Protezione Civile (Katastrophenschutz Italien). Parallel wurden die Einsatzkräfte voralarmiert und die Einsatzbereitschaft abgeklärt. Gegen Mittag, als klar war, dass eine Einsatzmannschaft mit 4 Hundeteams, 2 Helfern und einem Einsatzleiter zur Verfügung stehen, begann die Abklärung der Flugmöglichkeiten. Eine Zusage erfolgte von der Firma Adolf Würth GmbH & Co. KG, welche ein Firmenflugzeug zur Verfügung stellte. Ab jetzt musste alles sehr schnell gehen, da der Abflug in Stuttgart auf 17.00 Uhr terminiert wurde. Alle Einsatzkräfte trafen sich um 15.00 Uhr im SAR-Vereinsheim um alle notwendigen Sachen zusammen zu packen. Pünktlich um 17.00 traf die SAR-Mannschaft am Flughafen Stuttgart ein und um 17.30 Uhr hob der Flieger Richtung Zielflughafen Pescara ab, an welchem wir um 18.15 Uhr landeten

Vor Ort wurde der Transfer in Schadengebiet organisiert, welcher von 3 Fahrzeugen des Protezione Civile Lettomanoppello (italienischer Katastrophenschutz) übernommen wurde. Zu den Fahrzeugen wurden 6 Mitglieder der Organisation an unsere Seite gestellt, die uns die kompletten 2 folgenden Tage begleiten sollten. Da die direkte Fahrt ins Schadengebiet - welche ca. 3-4 Stunden dauert – aufgrund der bald einsetzenden Dämmerung und der durch das Erdbeben beschädigten Straßen nicht möglich war, übernachteten wir im Massenlager des Katastrophenschutzes in Lettomanoppello. Am nächsten Morgen um 04.30 Uhr rückten wir ab ins Erbebengebiet. Zunächst wurde Accumoli angefahren, um die Registrierung zu durchlaufen und weitere Anweisung zu erhalten. Bereits hier waren viele eingestürzte Gebäude zu sehen. Die SAR wurde nun zusammen mit den Kammeraden der PC Lettomanoppello in das Schadengebiet nach Amatrice – der am stärksten vom Beben betroffenen Stadt – entsandt. Auf dieser ca. einstündigen Fahrt über Nebenstraßen war nahezu jedes Gebäude schwer beschädigt oder ganz eingestürzt. Bereits vor Amatrice erfolgte eine Kontrolle durch die Polizei, welche uns dann das weitere Ziel anwies. Nach dem die Fahrzeuge geparkt werden konnten (was aufgrund der Vielzahl an Einsatzkräften nicht einfach war), machten sich die Einsatzkräfte der SAR und die italienischen Kameraden einsatzklar. Nach einem 15-minütigen Fußmarsch erreichten wir wieder eine Polizeikontrolle, welche uns anwies, zur Registrierung zu gehen. Ab diesem Zeitpunkt befanden wir uns in der Stadt Amatrice und das komplette Ausmaß der Katastrophe wurde uns vor Augen geführt. Zerstörung wohin das Auge blickte. An der Registrierungsstelle angekommen stellte sich heraus, dass diese für die Feuerwehren zuständig ist und es gab Anweisung, zur Koordinationsstelle für die „biologische Ortung“ (Suchhunde) zu gehen, welche sich am anderen Ende der Stadt befand. Somit setzten wir uns in Marsch quer durch das nahezu komplett zerstörte Amatrice. Auf diesem Weg kamen wir an einem eingestürzten Gebäude vorbei, an dem sich einige italienische Helfer befanden. Als sie uns sahen und von den Hunden Kenntnis nahmen, baten sie uns, die Hunde einzusetzen und diese suchen zu lassen. Es vergingen ca. 5 Minuten, da war lautes bellen zu hören! Einer unserer Hunde zeigte deutlich einen Fund an. Die Hundeführerin machte sich ein Bild von der Stelle, an der sich der Hund befand und informierte die anwesenden Helfer, die bereits hinzugekommen waren. Ein Kamerad der italienischen Helfer konnte Sprechkontakt zur verschütteten Person herstellen, was ein großes Erfolgserlebnis war. Die Helfer begannen, die einzelnen Trümmerteile von Hand abzutragen.

 

Wir gingen dann weiter in Richtung der Koordinationsstelle, an der dann das Suchgebiet zugewiesen wurde. In der Presse war irgendwo zu lesen es herrsche „gespenstige Stille“ in der Stadt Amatrice. Natürlich ist es nicht still, aber wir – die vor Ort waren - wissen, was gemeint ist. Keine panischen Menschenmassen. Keine Personen, die mit schweren Verletzungen am Straßenrand liegen. Keine Schreie, kein lautes Weinen. Die Verzweiflung ist sehr still. Die Menschen sind in Notunterkünften untergebracht, halten zusammen. Auch die Helfer sind überraschend still. Wenn gesprochen wird, dann nur sehr leise und bedacht. Insgesamt war die Organisation der Einsatzleitungen sehr gut und strukturiert.

Bei einer weiteren Suche zeigte wieder ein Hund einen Fund an, der den offensichtlich erschöpften Bergungskräften neuen Mut gab. Auch wenn kein Kontakt zu einer Person hergestellt werden konnte, so sind wir voller Optimismus, dass eine lebende Person angezeigt wurde und geborgen werden konnte. Diese Gewissheit bleibt in den meisten Fällen verwehrt, da die Suche Priorität hat und der weitere Einsatz der Hunde dann an anderer Stelle erfolgt.

Nach Wiederankunft an der Koordinationsstelle wurde die SAR-Mannschaft auf „Standby“ gesetzt und alle warteten auf neue Anweisungen. Während dieser Wartezeit ereignete sich ein Nachbeben der Stärke 4,2. Man kann von großem Glück sprechen, dass sich zu diesem Zeitpunkt alle Kameraden der SAR und der PC in einem Park auf einer Wiese aufgehalten haben, da das Nachbeben einige stark angeschlagene Gebäude zum Einsturz gebracht hatte. Ein Schulgebäude, welches sich in einer Entfernung von ca. 20 Metern von unserem Standort befand, stürzte weiter ein. Die Schule wurde im Jahr 2012 neu, angeblich Erdbebensicher, gebaut…

Gegen 16.30 Uhr wurden wir von der Suchhunde-Koordinationsstelle darüber informiert, dass der Einsatz von Hunden eingestellt wird. Zu diesem Zeitpunkt waren seit dem Erdbeben knapp 40 Stunden vergangen. Auch wenn nach diesem Zeitraum eine reelle Überlebenschance für Verschüttete bestand, so wird die Wahrscheinlichkeit immer geringer. Natürlich hätten die SAR-Einsatzkräfte gerne weitergesucht, aber die Entscheidung der Einsatzleitung vor Ort war nachvollziehbar, da die Priorität nun immer mehr auf die Aufräumarbeiten gerichtet wurde.

Somit war der Zeitpunkt gekommen, die Heimreise zu organisiert. Wir hatten das große Glück, das uns auch hier wieder die Firma Würth selbstlos zur Verfügung stand und sich bereit erklärte, uns von Perscara nach Stuttgart zu fliegen. Der Rückflug wurde für den Freitag um 12.00 Uhr avisiert. Den Transfer zum Flughafen übernahmen wieder die Kameraden der Protezione Civile Lettomanoppello, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind. Entsprechend herzlich verlief die Verabschiedung am Flughafen. Einmal mehr haben wir erfahren, dass Hilfsbereitschaft über nationale Grenzen hinaus verbindet und gemeinsam durchgestandene Extremsituationen zusammenschweißen.

 

 

Blitzeinsatz der SAR Germany im Kaukasus/Georgien

Borjomi/Georgien. Am Sonntag, 08.06.2014, wollte ein 73jähriger, sehr durchtrainierter Mann (Marathonläufer) eine kleine Runde von ca. 15 km im Bereich Chitakhevi im dortigen, sehr gebirgigen Gelände durchführen. Bei der Parkleitung des Nationalpark Borjomi (einer der größten in Europa) meldete er sich für diese Strecke ab. Am Montag wurde der Mann auf seiner Dienststelle vermisst. Bei den sofort eingeleiteten Ermittlungen wurden auch die Wanderpläne bekannt. Ranger des Nationalparks, unterstützt von einem Hubschrauber suchten vor allem den relevanten Wanderweg ab. Ohne Ergebnis.

Am Dienstagabend erreichte das Geschäftsbüro der SAR Germany ein Hilferuf aus Tiflis: könntet ihr uns bei der weiteren Suche mit Rettungshunden unterstützen? Innerhalb einer Stunde gaben wir eine Zusage und avisierten für den nächsten Tag eine Mannschaft bestehend aus einem Einatzleiter und 3 Flächenhunde sowie 2 Mantrailerteams. Bei der Lufthansa wurde der Flug terminiert, der direkt von München nach Tiflis ging, dabei durften die Hunde alle mit in der Kabine reisen.

Frühmorgens landeten wir in Tiflis und wurden dort von einer Kolonne von Geländefahrzeugen abgeholt. Ziel war die Stadt Borjomi, dort wartete ein Hubschrauber, der uns ins eigentliche Suchgebiet bringen sollte. Inzwischen war auch bekannt geworden, dass der Vermisste seinen eigentlichen Wanderweg verlassen hatte und einen wesentlich größeren (ca. 45 km) gelaufen war. Die Wetterlage lies ein Flug mit dem Hubschrauber nicht zu, so dass wir per Fußmarsch ins Suchgebiet gehen mussten. Bei diesem ca. 15 km langen Aufstieg von 800 auf 2000 mtr. Höhe bei Regenwetter und Nebel war unseren Hundeführern schon viel Kraft abverlangt. Völlig durchnässt und durchgefroren war mit der beginnenden Nacht an eine Suche nicht zu denken. In einer einfachen Hirtenhütte von 20 qm übernachtete die 17köpfige Suchmannschaft, die aus Rangern und unseren Hundeführern bestand. Vor der Türe waren Schweine und Kühe neugierig auf die fremden Besucher. Die frei lebenden Kaukasischen Herdenschutzhunde gaben gottseidank Ruhe. Kommuniziert mit der Einsatzzentrale in Borjomi wurde über ein Satellitentelefon, welches aber aufgrund der schlechten Wetterlage nicht immer funktionierte. Am nächsten Morgen 05:00 Uhr sofortiger Aufbruch mit Ansatz der Hunde. Das Wetter war nicht besser geworden, Regen und Schneeschauer machten uns die Arbeit schwer. Dennoch konnten unsere Mantrailer eine Spur des Vermissten aufnehmen und über eine erhebliche Distanz verfolgen. Die Flächenhundeteams suchten ein steilabfallendes Waldgebiet ab, wo wir die Person vermuteten. Es stellte sich heraus, dass am Sonntag auch in diesem Gebiet schwere Hagelniederschläge waren und der Vermisste dort evtl. Schutz suchte. Kurz vor dem 2.600 mtr. hohen Gipfel, der auch Übergang gewesen wäre zum Abstieg, überraschten uns schwere Wetterwidrigkeiten.  Völlig durchnässt und durchgefroren war an eine weitere Suche nicht zu denken und so waren wir jetzt nur noch für  unsere eigene Sicherheit besorgt. Eine Unterstützung durch den Helikopter war nicht möglich und so konnten uns nur noch eine aus dem Tal eilends losgeschickte Pferdestaffel bepackt mit entsprechendem Material versorgen. Diese hatten aber einen 6 stündigen Aufstieg vor sich.  Solange galt es für uns in der Kälte auszuhalten. Mit einem Feuer versuchten wir uns etwas warm zu halten, was aber gegen den starken Schneeschauer nicht gelang uns so entschlossen wir uns zum 20 km langen Abstieg. Unterwegs trafen wir auf die Pferdestaffel, welche eine große Hilfe und Motivation zum Weiterlaufen war. Im unteren Drittel des Abstiegs wurden uns noch 2 Quads entgegengeschickt. Diese mussten sich aber über mehrere Stunden in dem steilen und völlig verwilderten Gelände erst einen Weg mit Hilfe einer Motorsäge bahnen. Nach vielen Stunden wieder in der Zivilisation zurück, waren wir über unsere eigene Rettung zufrieden, natürlich nicht über das Suchergebnis. Eine Überlebenschance des Vermissten bestand zu diesem Zeitpunkt Kaum noch, so dass wir für uns die Suchmaßnahmen einstellten. Dennoch hatten unsere Mantrailer den wichtigen Hinweis gegeben, dass sich die Person in einem eingegrenzten Gebiet aufhielt und so können nun bei besserem Wetter Suchmannschaften dort weitersuchen. Im Interesse auch der Angehörigen des Vermissten hoffen wir alle auf ein baldiges Auffinden.

Für uns war es einer der kräfteraubendsten und gefährlichsten Einsätze, bei der wir nicht nur gegen die Wetterwidrigkeiten zu kämpfen hatten sondern auch jederzeit Gefahr bestand auf  wilde Schakale, Wölfe oder Bären zu treffen.

Die SAR Germany setzt sich für die Rettung von vermissten oder verschütteten Personen ein ob hier bei uns oder weltweit.... dafür sind wir bereit auch an unsere eigenen Grenzen zu gehen. Unser Dank geht an die Lufthansa für die unkomplizierte Buchung, den Mitarbeitern der GIZ für ihre Unterstützung, den Rangern des Nationalparks und den Helfern des Katastrophenschutzes von Georgien. KR 

Flug Lufthansa
Marsch ins Suchgebiet
"wilde Fluß" Überquerung
Aufnahme der Suche bei Regen und Schnee
Zurück in der "Zivilisation"
Fahrt ins Einsatzgebiet
Lagebesprechung
Unser Nachtlager - 17 Personen auf 20 qm
Hilfe ist eingetroffen (Pferdestaffel)
unsere Mannschaft mit Helfern

2006: Erdbeben in Indonesien

Die SAR Rescue Dogs Germany hat aufgrund des Erdbebens in Indonesien unbürokratisch eine Gruppe zur Hauptinsel Java entsandt.

Nachdem erste bestätigte Meldungen über die Schwere des Erdbebens eingingen, wurde sofort eine Gruppe in erhöhte Alarmbereitschaft gesetzt.

Nach zahlreichen Telefonaten mit dem auswärtigen Amt, der Botschaft, vor Ort sitzenden Institutionen, sowie Fluggesellschaften aus aller Welt, konnten 7 Sitzplätze bei einer Fluggesellschaft gebucht werden. Die Fluggesellschaft erklärte sich auch sofort bereit die 4 Trümmersuchhunde kostenlos mitzunehmen.

Nachdem die weiteren Formalitäten wie z. Bsp. Visa etc. abgeklärt und alle Genehmigungen vorhanden waren, wurde sofort das ständig in einem Lager bereitgestellte Einsatzequipment zusammengestellt, in ein Fahrzeug verladen und zum Flughafen nach Frankfurt gefahren.

Die Einsatzgruppe bestand aus 4 auslandserfahrenen Hundeteams, zwei Helfern und einem bereits vielfach in Erdbebengebieten eingesetzten Einsatzleiter.

Am Mittwoch, 31. Mai 2006 kehrte die Gruppe zurück und schilderte allen Interessierten bei einem Presseempfang im Jägerhaus Esslingen den Verlauf dieses Einsatzes.

2003: Einsatz im Erdbebengebiet in Algerien

Am Mittwochabend bebte die Erde in Algerien und hatte die Stärke 6,7 auf der Richterskala Das Epizentrum des Bebens lag 70 km östlich von Algier, nahe der Stadt Thénia. Dort gab es die meisten Toten und die schlimmsten Zerstörungen. Neun- bis zwölfstöckige Wohnhäuser - ganze Wohnblocks - stürzten ein wie Kartenhäuser. Ganze Straßenzüge sind zerstört und die Stromversorgung ist zusammengebrochen. Bis zur Stunde wurden 1100 Tote und 7000 Verletzte geborgen.

Niemand weiß, wieviele Verletzte und Tote noch unter den Trümmern liegen, es werden noch Tausende vermutet.

Am Donnerstag, den 22. Mai 2003 erreichte die Geschäftsstelle der SAR Germany eine Einsatzanfrage der Algerischen Botschaft aus Berlin. Dringend wurden unsere Rettungshunde zur Suche nach verschütteten Personen angefordert. In der Anlaufphase des Einsatzes wurde die Transportfrage nach Algerien zum größten Problem, da kurzfristig keine Flugzeuge zur Verfügung standen. Als das Handelsunternehmen Adolf Würth in Künzelsau davon Kenntnis erhielten, stellten Sie spontan Ihren Firmenjet, eine dreistrahlige Dassault Falcon 50 EX, für den Transport der Rettungshundeteams zur Verfügung. Dank dieser selbstlosen Hilfe war es möglich noch am Donnerstag Abend unsere Rettungskräfte bei Algier in den Einsatz zu bringen.

Nach der Ankunft auf dem Flughafen von Algier wurden wir in einem zusammengestellten Konvoi gemeinsam mit anderen Einsatzkräften die Stadt Boumerdes als Einsatzgebiet zugeteilt. Während ein Teil der Kameraden im dortigen Stadion das Lager errichtete, kamen unsere ersten Rettungshundeteams sofort zum Einsatz. Schnell war unseren Helfern jedoch klar, dass durch die sogenannte Sandwitchvertrümmerung kaum Hoffnung auf die Rettung von überlebenden bestand. So zeigten die Rettungshunde fast in jedem von uns abgesuchten Haus verhalten an das letztlich auf tote Personen schließen lies. Am Samstag wurden unsere Rettungshundeteams dann durch das Head Office des algerischen Katastrophenschutz nach Thalia und Zemmori verlegt.

Die Situation stellte sich hier genauso wie in Boumerdes dar. Nur bestimmte Gebäude waren zum Teil stark kolabiert, während andere fast völlig unbeschädigt waren. Mit kurzen Pausen von maximal 1 Stunde arbeiteten alle Teams bis Samstag früh. In der Zwischenzeit waren neue frische Kräfte aus Island, Japan, Ungarn, Korea und vielen anderen Ländern in das Katastrophengebiet gekommen. 72 Stunden waren inzwischen vergangen und kaum noch Hoffnung für die Verschütteten. Unsere Hunde wie auch die Hundeführer waren angesichts der Hitze und der stetigen Sucharbeit nicht mehr in der Lage sicher zu arbeiten. Bedingt durch die vielen neu angekommenen Hilfskräfte entschloss sich unsere Einsatzleitung gegen 15:00 Uhr unter Absprache mit Vertretern der UN (OSOCC) nach Deutschland zurückzukehren. Bei dieser Besprechung äußerten diese Vertreter, dass es bisher keiner anwesenden Hilfsorganisation gelungen war, mit Hilfe von Hunden oder technischem Gerät lebende Menschen aufzuspüren. Auch Kameraden anderer Hilfsorganisationen, welche bereits seit Donnerstag im Einsatzgebiet waren, bereiteten ihre Abreise vor.

Mit frischen Kräften, so die Koordinatoren der OSOCC, möchte man weiter Suchen da die Hoffnung nicht aufgegeben werden soll doch noch auf lebende Menschen in den Trümmern zu stoßen. Eine Transportmaschine der UNO brachte unsere Einsatzequipe am Samstag von Algier nach Basel, wo wir dankenswerterweise in Fahrzeugen der DRK Rettungshundestaffel Nürtingen abgeholt wurden. Am Flughafen Stuttgart , im Gebäude der Firma Kurz-General Aviation mußte dann noch die obligatorische Pressekonferenz durchgestanden werden. Wenn wir auch bei diesem Einsatz keine Menschen retten konnten, glauben wir doch, der Bevölkerung Hilfe, allein durch unsere Präsenz und unsere Aktionen, geleistet zu haben. Die Dankbarkeit der Algerier über unsere Anwesenheit war allgegenwärtig.

Im Notfall

Einsatzleiter SAR

einsatzleitung@sar-germany.de

 

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SAR Germany e.V. rescue dogs
Talstrasse 55
73730 Esslingen am Neckar

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